Kategorie: Johannes Flintoe

Johannes Flintoe war ein norwegischer Maler, der in Kopenhagen geboren wurde. Er war 1802 Student an der Königlich Dänischen Akademie der Schönen Künste in Kopenhagen, wo er stark von Christian A. Lorentzen und Nicolai A. Abildgaard beeinflusst wurde. Flintoe kam 1811 nach Oslo, wo er von 1819 bis 1851 als Lehrer an der Kunstschule arbeitete und auch Theaterdekorationen, Transparentfolien, Zeichnungen für die Kunstdekoration und mehr anfertigte.

Sein größtes dekoratives Werk war die Dekoration des Vorzimmers des öffentlichen Raums, des Vogelzimmers, im Königspalast (1839–1841). Er entwarf es als offene Pergola mit Kletterpflanzen, Vögeln und norwegischen Landschaften im Hintergrund, ganz nach der Idee des Schlossarchitekten Hans DF Linstow. Das reich verzierte Dachgesims leitet den „Drachenstil“ ein. Er malte auch Porträts in einem kühlen klassischen Stil. Von 1819 bis 1825 reiste Flintoe nach Hallingdal, Sogn, Telemark, Hardanger, Valdres, Jotunheimen und Trøndelag und verarbeitete seine Eindrücke von der majestätischen und künstlerisch noch unentdeckten Berglandschaft in einer langen Serie von Gouachen. 1835 stellte er sie zusammen mit beliebten Kosmoramas (Bildersammlungen) in Oslo und Kopenhagen aus. Mit diesen Gouachen (neun davon befinden sich heute in der Nationalgalerie in Oslo, darunter Myrhorn in Jostedal, Slindebirken und Bjønnestigvarden, Aurland) gilt er als Vorläufer der romantischen norwegischen Landschaftsschule und von JC Dahl, obwohl er stilistisch viele Merkmale des 18. Jahrhunderts beibehielt Prospektkunst aus dem 19. Jahrhundert.

Mit scharfer Beobachtung und Humor lieferte er auch anschauliche Beschreibungen des norwegischen Volkslebens. Eine Reihe lithografischer Zeichnungen wurde 1838–1840 unter dem Titel Reiscener i Norge mit einem Text von Maurits Hansen veröffentlicht. Bedeutsam waren auch seine Arbeit für norwegische Kulturinstitutionen wie die Tegneskolen und die Nationalgalerie in Oslo sowie seine langjährige Lehrtätigkeit. Zu seinen Schülern gehörten Hans Hansen, Julius O. Middelthun, Johan J. Bennetter, Johan F. Eckersberg und Hans F. Gude. 1851 kehrte er nach Kopenhagen zurück, wo er den Rest seines Lebens verbrachte.

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