Krankes Mädchen
Krankes Mädchen
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Zum Original: „Albertine im Wartezimmer des Polizeiarztes“ erregte großes Interesse, weil darin mehrere kontroverse Themen gleichzeitig angesprochen wurden. Einerseits ging es um Prostitution, die damals in Kristiania eine illegale, aber dennoch öffentlich geduldete Tätigkeit war. Auf der anderen Seite ging es um die Meinungsfreiheit, da Krohg die Äußerung seiner Meinung in seinem vom Justizministerium beschlagnahmten Roman Albertine verweigert worden war.
Das Gemälde war auch eine realistische Darstellung der Schattenseiten der Gesellschaft und enthüllte die erniedrigende Behandlung von Frauen im Umfeld der Prostitution. Krohg wollte eine Debatte über soziale Probleme provozieren und anstoßen, und das Gemälde war ein wirksames Instrument, um ein breites Publikum zu erreichen und diese Probleme ins Rampenlicht zu rücken.
Der realistische Stil und die Verwendung realer Modelle von Albertine und anderen Figuren im Gemälde trugen auch dazu bei, das Werk provokativer und realistischer zu machen. Krohgs Gemälde waren der Beweis dafür, dass Kunst mehr sein kann als Schönheit und Ästhetik; Es könnte auch ein wirksames Instrument sein, um die Wahrheit auszudrücken und eine Debatte über wichtige gesellschaftliche Themen anzustoßen.
Datum: (1881)
Andere Titel: Sick Girl (ENG)
Bezeichnung: Malerei
Material und Technik: Öl auf Holzplatte
Technik: Öl
Material: Holz
Abmessungen: H 102 cm x B 58 cm x T 3 cm
Thema: Bildende Kunst
Klassifizierung: 532 – Bildende Kunst
Erwerb: Schenkung von Olaf Schou 1909
Inventar-Nr.: NG.M.00805
Teil der Ausstellung: Kunst 3. Werke aus der Sammlung 1814-1950, 2007 - 2011
Der Tanz des Lebens. Die Sammlung von der Antike bis 1950, 2011 – 2019
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Die 1880er Jahre in der nordischen Malerei, 1986
Edward Munch. Das kranke Kind. Die Geschichte eines Meisterwerks, 2009
Die 1880er Jahre in der nordischen Malerei, 1986
Die 1880er Jahre in der nordischen Malerei, 1985
Nordische Kunst. Der moderne Durchbruch 1860–1920, 2012–2013
Registrierungsebene: Einzelobjekt
Eigentümer und Sammlung: The National Museum of Art, Architecture and Design, Visual Art Collections
Foto: Lathion, Jacques
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Christian Krohg
Christian Krohg engagierte sich für Gerechtigkeit und freie Meinungsäußerung und war einer der großen norwegischen Maler des Realismus. Er malte die Arbeiterklasse in Kristiania im 19. Jahrhundert mit Mitgefühl und dem Wunsch nach Veränderung. Er musste in die Fußstapfen seines Vaters treten und Anwalt werden, wollte aber Künstler werden. Nach seinem Jurastudium in Kristiania reiste er für eine künstlerische Ausbildung an die Kunstakademie in Karlsruhe.
Während viele der norwegischen Kunststudenten für weitere Studien nach München reisten, folgte Krohg seinem Lehrer Gussow nach Berlin. Der Aufenthalt in der Großstadt weckte bei Krohg sein soziales Engagement, das er für den Rest seines Lebens beibehielt. Krohg wurde auch von Skagen beeinflusst, einem kleinen Dorf in Dänemark, das viele Künstler anzog. Während die meisten Künstler die Landschaft und das Licht malten, entschied sich Krohg dafür, die dort lebenden Menschen und ihr einfaches Leben zu malen. Er freundete sich besonders mit der Familie Gaihede an und malte viele Motive, die ihr Alltagsleben darstellten.
Krohg kehrte mehrmals nach Skagen zurück. Zu Krohgs frühesten sozial engagierten Motiven gehörten Darstellungen des bei der Arbeit eingeschlafenen Spionage. Er malte auch mehrere Szenen aus Albertines Leben, basierend auf Geschichten, die er gehört hatte, und Menschen, die er getroffen hatte. In den frühen 1880er Jahren versammelte sich eine Gruppe junger Künstler, Schriftsteller und Intellektueller in Cafés in der Hauptstadt Kristiania. Sie rebellierten gegen die vorherrschende Gesellschaftsstruktur und diskutierten über moralische Fragen, Sex, Drogen und freie Liebe. Krohg und Hans Jæger waren führende Vertreter der „Kristiania bohemien“, sie waren in der Presse aktiv und schrieben Gedichte und Romane. Sie gründeten auch die Zeitung Impressionisten. Krohg heiratete später Oda Engelhart, die zu diesem Kreis gehörte. Krohg hatte eine große Produktion und eine große Auswahl an Motiven. Er war vor allem für seine Porträts bekannt und seine charakterisierenden Fähigkeiten führten dazu, dass er zahlreiche Porträtaufträge erhielt.
Von 1901 bis 1909 lebte Krohg hauptsächlich in Paris, wo er an der Académie Colarossi lehrte. Hier wurde er von neuen Strömungen beeinflusst und sein präziser und realistischer Stil wandelte sich hin zu gelösteren Formen und lockeren Pinselstrichen. Auch das Künstlermodell rückte stärker in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Als 1909 Norwegens erste Kunstakademie eröffnet wurde, wurde Krohg deren erster Direktor und Professor, eine Position, die er bis zu seinem Tod im Jahr 1925 innehatte.