Schrei
Schrei
Zum Original:
„Werde kein Künstler!“
Edvard wollte schon früh Künstler werden und es bestand kein Zweifel daran, dass er Talent hatte. Doch sein Vater weigerte sich, seinen Traum zu verwirklichen, und so begann Edvard ein Studium zum Ingenieur. Doch schon nach einem Jahr entschloss er sich, seinem Vater zu trotzen und wechselte von der Ingenieursschule zur Royal School of Design in Kristiania.
Talentierter und provokanter Bohemien
Für jeden in der norwegischen Kunstszene war klar, dass der junge Mann ein seltenes Talent war. 1883, im Alter von 20 Jahren, debütierte er auf der Herbstausstellung. 1886 lernte Munch den Schriftsteller und Anarchisten Hans Jæger kennen, den Anführer der Kristiania-Bohemen. Das Bohème-Milieu überzeugte Munch davon, dass die Kunst sich erneuern müsse, um die Menschen zu erreichen und in ihrem Leben eine Bedeutung zu haben. Im selben Jahr stellte er das Gemälde „Das kranke Kind“ aus. Es hat eine Debatte ausgelöst!
Mut führte zu Durchbrüchen
Einige meinten, „Das kranke Kind“ sei brillant, während andere meinten, es sei unvollendet und habe keinen Platz in einer Ausstellung. Heute gilt dies als Munchs Durchbruch. Hier zeigte er Unabhängigkeit und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen.
Mit einem Schlüsselwort können wir sagen, dass sein künstlerisches Schaffen von hier bis zu seinem letzten Pinselstrich vom Experimentieren geprägt ist. Munch kümmerte sich nicht um etablierte „Regeln“ für sogenannte gute Kunst. Seine Techniken sowohl in der Malerei als auch in der Grafik waren innovativ.
Vom Gefühlsleben der Menschen über Landwirtschaft bis hin zu Landschaften
Henrik Ibsens Dramen über die existenziellen Herausforderungen des Menschen inspirierten Munch. Themen wie Tod, Liebe, Sexualität, Eifersucht und Angst standen im Mittelpunkt seiner frühen Bilder. Einige Themen sind aus persönlichen Erfahrungen entstanden. Beispielsweise können „Tod in einem Krankenzimmer“ und „Das kranke Kind“ mit seiner Erinnerung an die Krankheit und den frühen Tod seiner Mutter und Schwester verknüpft werden.
Nach 1910 wählte Munch ein ruhigeres und zurückgezogeneres Leben. Mit seinem eigenen Bauernhof sowohl in Ekely als auch in Hvitsten fand er völlig neue Motive wie Landwirtschaft, Arbeitsleben und Landschaft. Der Mann im Kohlfeld ist ein typisches Beispiel aus dieser Zeit.
Datum: Platte ausgeführt 1895; gedruckt 1895
Weitere Titel: Das Geschrei (TYS)
Der Schrei (ENG)
Bezeichnung: Grafik
Material und Technik: Lithographie
Technik: Lithographie Litotouch Litostift
Material: Papier
Abmessungen: 355 x 254 mm
Thema: Bildende Kunst
Klassifizierung: 532 – Bildende Kunst
Erwerb: Vermutlich 1902 erworben
Inventar-Nr.: NG.K&H.A.18995
Teil der Ausstellung: Expressiv!, 2003
Edward Munch. Dal realismo all’espressionismo, 1999–2000
Munch 150, 2013
Malerei in Norwegen 1945–2000, 2001
München 1863-1944, 2005
Registrierungsebene: Einzelobjekt
Eigentümer und Sammlung: The National Museum of Art, Architecture and Design, Visual Art Collections
Foto: Ivarsøy, Dag Andre
Urheberrecht: © A. Liebmann Buch u. Steindruckerei
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