Mondlicht
Mondlicht
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Zum Original:
Die Farben sind gedämpft, aber mit deutlichen Kontrasten zwischen dem dunklen Waldboden, dem weißen Strand und dem intensiv blauen Wasser. Details werden vereinfacht und dem Ganzen untergeordnet, ohne dass der Künstler jedoch die Besonderheit und Wiedererkennbarkeit der Landschaft aufgibt. Das Bild hat keine Handlung, sondern ist Ausdruck einer Stimmung. Gleichzeitig wird oft auf die Mondsäule, die Bäume, die sanft gewellte Küste und das Wasser als Symbole des Maskulinen und des Femininen verwiesen.
Das Motiv stammt vermutlich aus der Gegend um Åsgårdstrand, wo Munch sich im Sommer 1895 aufhielt. Er war dem Ort stark verbunden. Das Meer und die Landschaft lockten und inspirierten zugleich und die dortige Natur findet sich in zahlreichen Bildern des Künstlers aus den 1890er-Jahren wieder. Durch diese Bilder, schreibt Munch irgendwo, „die mäandrierenden Küstenwinde, dahinter liegt das Meer, das immer in Bewegung ist, und unter den Kronen der Bäume wird das vielfältige Leben mit seinen Freuden und Sorgen gelebt.“
Das Gemälde ist eine testamentarische Schenkung von Charlotte und Christian Mustad aus dem Jahr 1959 und wurde 1970 in die Sammlung aufgenommen.
Text: Marianne Yvenes
Aus „Edvard Munch im Nationalmuseum“, The National Museum 2008, ISBN 978-82-8154-034-7
Datum: 1895
Weitere Titel: Chiaro di luna (ITA)
Mondlicht (ENG)
Bezeichnung: Malerei
Material und Technik: Öl auf Leinwand
Technik: Öl
Material: Leinwand
Abmessungen: 93 x 110 cm
Thema: Bildende Kunst
Klassifizierung: 532 – Bildende Kunst
Motiv: Landschaft
Motivart: Landschaft
Motiv - Ort: Åsgårdstrand
Erwerb: Testamentarische Schenkung von Charlotte und Christian Mustad 1959, erhalten 1970
Inventar-Nr.: NG.M.02815
Teil der Ausstellung: Edvard Munch, 1983 - 1984
Becoming Edvard Munch: Einfluss, Angst und Mythos, 2009
Ein Dokument Deutscher Kunst Darmstadt 1901-1976. Band 3. Akademie - Sezession - Avantgarde um 1900, 1976 - 1977
München 1863-1944, 1987
Münch, 1986
Der Tanz des Lebens. Die Sammlung von der Antike bis 1950, 2011 – 2019
Spiegel der Natur. Nordische Landschaftsmalerei 1840-1910, 2007
Kunstpublikum. Das Nationalmuseum im Kunststallen, 2021
Dann Dahl und Munch. Romantik, Realismus und Symbolik in der norwegischen Landschaftsmalerei, 2001–2002
Verlorenes Paradies: Symbolistisches Europa, 1995
Edward Munch. Der Fries des Lebens, 1992–1993
Skandinavische Kunst. 19 Künstler aus Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Schweden: Die Stille sehen und den Schrei hören, 1987
Edvard Munch – Gemälde und Grafik, 1926 – 1927
Edvard Munch – Thema und Variation, 2003
Edvard Munch, 1998
Norwegen in Bildern – Natur und Naturgefühl in der norwegischen Malerei im Laufe von 175 Jahren, 1989
Edward Munch. Dal realismo all'espressionismo, 1999–2000
Post-Impressionismus. Gegenströmungen in der europäischen Malerei 1880–1906, 1979–1980
Edward Munch. Der Fries des Lebens, 1993
Munch und der Geist des Nordens. Skandinavien im zweiten Ottocento, 2010–2011
Munch 150, 2013
Edvard Munch, 1927
Origini dell'Astrattismo - Verso altri orizzonti del reale, 1979 - 1980
Edvard Munchs „Meerjungfrau“, 2005
Der magische Norden. Finnische und norwegische Kunst um 1900, 2015
Edward Munch. Der Fries des Lebens, 1993
München 1863-1944, 2005
Edward Munch. Der Fries des Lebens, 2004–2005
Die Ekstase der Farbe – Munch, Matisse und die Expressionisten, 2012–2013
Landschaft als Kosmos der Seele. Malerei des nordischen Symbolismus bis Munch, 1998
Spiegel der Natur. Nordische Landschaftsmalerei 1840-1910, 2006
Spiegel der Natur. Nordische Landschaftsmalerei 1840-1910, 2006 - 2007
Ein Spiegel der Natur. Nordische Landschaftsmalerei 1840-1910, 2007
Münch, 1985 - 1986
Der magische Norden. Finnische und norwegische Kunst um 1900 (Haupttitel/angewandt/norwegisch), 2015
Registrierungsebene: Einzelobjekt
Eigentümer und Sammlung: The National Museum of Art, Architecture and Design, Visual Art Collections
Foto: Børre Høstland/Høstland, Børre
Frakt og returer
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Edward Munch
Edvard Munch war über sechzig Jahre lang als Künstler tätig. Er war kreativ, ehrgeizig und fleißig. Er schuf fast zweitausend Gemälde, Hunderte grafische Motive und Tausende Zeichnungen. Darüber hinaus verfasste er Gedichte, Prosa und Tagebücher. Schrei, Madonna, Tod im Krankenzimmer und die anderen symbolistischen Bilder aus den 1890er Jahren haben ihn zu einem der berühmtesten Künstler unserer Zeit gemacht.
„Werde kein Künstler!“ Edvard wollte schon früh Künstler werden und es bestand kein Zweifel daran, dass er Talent hatte. Doch sein Vater weigerte sich, seinen Traum zu verwirklichen, und so begann Edvard ein Studium zum Ingenieur. Doch schon nach einem Jahr entschloss er sich, seinem Vater zu trotzen und wechselte von der Ingenieursschule zur Royal School of Design in Kristiania. Talentierter und provokanter Boheme. Es war jedem in der norwegischen Kunstszene klar, dass der junge Mann ein seltenes Talent war. 1883, im Alter von 20 Jahren, debütierte er auf der Herbstausstellung. 1886 lernte Munch den Schriftsteller und Anarchisten Hans Jæger kennen, den Anführer der Kristiania-Bohemen. Das Bohème-Milieu überzeugte Munch davon, dass die Kunst sich erneuern müsse, um die Menschen zu erreichen und in ihrem Leben eine Bedeutung zu haben. Im selben Jahr stellte er das Gemälde „Das kranke Kind“ aus. Es hat eine Debatte ausgelöst! Der Mut führte zum Durchbruch. Einige meinten, „Das kranke Kind“ sei brillant, während andere dachten, es sei unvollendet und habe nichts mit einer Ausstellung zu tun. Heute gilt dies als Munchs Durchbruch. Hier zeigte er Unabhängigkeit und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen.
Mit einem Schlüsselwort können wir sagen, dass sein künstlerisches Schaffen von hier bis zu seinem letzten Pinselstrich vom Experimentieren geprägt ist. Munch kümmerte sich nicht um etablierte „Regeln“ für sogenannte gute Kunst. Seine Techniken sowohl in der Malerei als auch in der Grafik waren innovativ. Vom Gefühlsleben des Menschen über Landwirtschaft und Landschaft Henrik Ibsens Dramen über die existenziellen Herausforderungen des Menschen inspirierten Munch. Themen wie Tod, Liebe, Sexualität, Eifersucht und Angst standen im Mittelpunkt seiner frühen Bilder. Einige Themen sind aus persönlichen Erfahrungen entstanden. Beispielsweise können „Tod in einem Krankenzimmer“ und „Das kranke Kind“ mit seiner Erinnerung an die Krankheit und den frühen Tod seiner Mutter und Schwester verknüpft werden. Nach 1910 wählte Munch ein ruhigeres und zurückgezogeneres Leben. Mit seinem eigenen Bauernhof sowohl in Ekely als auch in Hvitsten fand er völlig neue Motive wie Landwirtschaft, Arbeitsleben und Landschaft. Der Mann im Kohlfeld ist ein typisches Beispiel aus dieser Zeit.