Zu Produktinformationen springen
1 von 1

Uidentifisert

Baldish-Teppich

Baldish-Teppich

Normaler Preis 300,00 NOK
Normaler Preis Verkaufspreis 300,00 NOK
Sale Ausverkauft
inkl. MwSt. Versand wird beim Checkout berechnet
Material
Größe

Zum Original:

Der baldische Wandteppich ist einer der wenigen Wandteppiche in Gobelintechnik, die in Europa aus der Zeit vor 1200 erhalten geblieben sind, und der einzige seiner Art in der nordischen Region. Es ist ein Juwel, nicht nur auf Norwegisch, sondern auch im internationalen Kontext. Der Teppich wurde in der Baldishol-Kirche gefunden, einer Holzkirche aus dem Jahr 1613 auf Nes in der heutigen Gemeinde Ringsaker im Kreis Innlandet. Die Kirche ist vor allem für den Baldish-Wandteppich bekannt, der beim Abriss der Kirche im Jahr 1879 zufällig unter dem Boden gefunden wurde.

Ein geheimnisvoller „Lappen“

Nach dem Abriss der Kirche wurden Teile der Innenausstattung versteigert. Im Winter 1886/87 besuchte die Christiania-Frau Louise Kildal Verwandte im Hoel Gård auf Nes. Während ihres Aufenthalts geht sie zum benachbarten Bauernhof Baldishol Gård, um herauszufinden, ob es dort etwas gibt, das bei der Auktion nicht verkauft wurde.

Der „alte Lappen“ wurde vom Dachboden geholt und Kildal hörte die Geschichte von der Entdeckung des Teppichs unter dem Boden der Kirche. Sie kaufte den Teppich, der später den Namen Baldisholteppet erhielt, und erzählte in einem Interview mit Morgenbladet im Jahr 1907 anschaulich, wie sie den Teppich gefunden hatte.

Romanische Merkmale

Mit seinen wenigen, aber kraftvollen Farben, rhythmischen Linien und schlichtem Design weist der Baldish-Teppich deutliche romanische Stilmerkmale auf. Das Motiv zeigt die Monate April und Mai, wobei April als bärtiger Mann in langem Gewand neben einem Baum mit Vögeln dargestellt ist und May als Reiter in Rüstung. Die Figuren sind unter jedem Bogen platziert, wo teilweise unleserliche Monatsnamen eingewoben sind.

Die Wundränder an den Enden deuten darauf hin, dass der Teppich länger war, wir wissen jedoch nicht, ob er aus mehreren Monatsbildern bestand und möglicherweise aus wie vielen. Der Teppich kann jedenfalls nicht als durchgehender Fries mit 12 Monatsproduktionen gewebt worden sein. Mit den damaligen Webstühlen war dies technisch nicht möglich.

Märchenhafte Dekoration

Lange, schmale Wandtextilien wie die Baldisholteppe wurden in Norwegen seit der Saga-Zeit und teilweise bis ins 17. Jahrhundert verwendet. Voraussetzung für solche Textilien waren Häuser ohne Fenster, in denen sie als horizontales Band um die Wände hängen konnten.

Der Baldishol-Wandteppich wird mit Kohlenstoffdatierungen* auf die Zeit zwischen 1040 und 1190 datiert. Das Motiv selbst stammt aus der Zeit zwischen 1180 und 1190. Die palmenartigen Ranken an der Unterseite des Teppichs, die erstmals um 1150 in der bildenden Kunst verbreitet wurden, deuten darauf hin, dass der Teppich gegen Ende dieser Zeit gewebt wurde. Objekte mit einem ähnlichen Motiv und Stil sind sowohl in Norwegen als auch im Ausland zu finden. Es kann von einem Handwerker, in einem Kloster, in Norwegen oder in einer weniger zentraleuropäischen Werkstatt, beispielsweise in Frankreich oder England, gewebt werden.

Im Gegensatz zu späteren Wandteppichen, die aus der gleichen Garnart hergestellt wurden, sind die Farben des Baldisholteppet unglaublich gut erhalten.

* C 14

Die Kohlenstoffdatierung oder C-14-Methode ist eine Methode zur absoluten Datierung von organischem Material. Die Methode basiert auf der Tatsache, dass alle lebenden Organismen eine geringe Konzentration des radioaktiven Kohlenstoffisotops 14C enthalten.

Quellen

Baldish-Teppich: digitaltmuseum.no

Sjøvold, AB (2000). Norwegischer Wandteppich. Oslo: C. Huitfeldt Verlag AS.

Rogers, PW (2008). BERICHT Die Rohstoffe des Baldishol-Behangs, Norwegen, Im Auftrag von Angela Musil-Jantjes, Nationalmuseum, Oslo. Bootham Terrace, York, Vereinigtes Königreich: Das angelsächsische Labor.

Datierung: Zwischen 1040 und 1190

Bezeichnung: Bildteppich

Material und Technik: Bilderweberei in Tapisserietechnik mit Wollgarn in der Kette, Wollgarn und etwas Leinengarn im Schuss

Technik: Bildweberei in Gobelintechnik

Weben Handweben Pflanzenfärben

Dekorationstechnik: Bildweberei in Gobelintechnik

Handweben. Hacken

Material: Schafwolle und Leinen

Abmessungen: H 118 x B 203 cm

Breite: 203 cm

Höhe: 118 cm

Betreff: Textile Kirche

Einstufung:

286.3 - Weben

286.6 - Färben und Bedrucken von Stoffen

353 - Einrichtung und Innendekoration

531.25 - Bildgewebe

532 – Bildende Kunst

805 – Zeitberechnung

Motiv: Botanischer Reiter Frühling

Stilepoche: Romanischer Stil

Produktionsort: Norwegen

Erwerb: 1887 erworben

Inventar-Nr.: OK-02862

Registrierungsebene: Einzelobjekt

Besitzer und Sammlung: Stiftelsen Kunstindustrimuseet, Designsamlingene

Foto: Larsen, Frode

Vollständige Details anzeigen

Alle Werke ansehen